Mit den Augen des Helds wird alles anders gefunden. Manchmal wandert man in einer Stadt einsam, ganz normal. Aber wenn man sich falsch kennen kann, sogar an sich selbst zweifeln, das ist abnormal.
Es gibt viele Gründe, den 1943 geborenen Autor Wilhelm Genazino zu lesen, jubelt Andreas Nentwich. Das neue Werk jedenfalls hält der Rezensent für ein "wunderlich-poetisches, irrwitzig komisches kleines Buch, in dem der Autor ganz diskret, aber anspruchsvoll Reflexionen über die Entstehung von Wahrnehmung, Erinnerung, Lust und Unlust anstelle und ironisch, aber entschlossen Partei für die Verrückten, Gestrandeten und Verlierer ergreife. So einer ist auch der Protagonist in "Ein Regenschirm für diesen Tag". Der genießt nämlich das Leben - als Flaneur und ständiger Denker, ein ewiger "Spaziergänger mit geringem gesellschaftlichen Nutzwert", der seinen spärlichen Lebensunterhalt mit dem Probelaufen von Luxusschuhen durch die Business-Metropole Frankfurt bestreitet und sich mit dieser Existenzform, die die Ansprüche der Leistungsgesellschaft deutlich unterläuft, pudelwohl fühlt, berichtet der Rezensent. Einfach herrlich, schwärmt Nentwich, der Genazinos "Worterotik" und Wortwitz gar nicht genug loben kan und die "wunderbar fußläufigen" Sätze des Autors voller Genuss aufgesogen hat.
2 Wilhelm Genazino
Wilhelm Genazino ist ein deutscher Schriftsteller. 2004 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.(Net.1)
2.1 Das Leben
Wilhelm Genazino wuchs in einfachen Verhältnissen in Mannheim auf. Nach dem Abitur und einem Volontariat bei der Rhein-Neckar-Zeitung studierte Genazino Germanistik, Philosophie und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach Abschluss arbeitete er als freier Journalist und Redakteur. Er war bis 1971 Redakteur bei der Frankfurter Satire-Zeitschrift Pardon und von 1980 bis 1986 Mitherausgeber der Zeitschrift Lesezeichen. Seit Anfang der 1970er Jahre erwirbt er seinen Lebensunterhalt als freiberuflicher Schriftsteller. 德语论文《一把雨伞给这天用》中主人公的语言危机(2):http://www.751com.cn/yingyu/lunwen_49221.html