Inhaltsangabe Das Jahr 2012 war für die Volksrepublik China und die Bundesrepublik Deutschland ein besonderes Jahr. Vor 40 Jahren unterzeichneten der ehemalige chinesische Außenminister Ji Pengfei und der ehemalige westdeutsche Außenminister Walter Scheel zusammen in der Großen Halle des Volkes das Abkommen zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China. Für das Neue China setzte damit die dritte Welle der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zu westlichen Ländern ein.6366
Vierzig Jahre sind inzwischen verstrichen und die Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik China haben wiederholt Höhen und Tiefen erlebt. Nach anfänglich vorsichtigem Umgang miteinander entschloss sich die chinesische Seite nach der Einführung der Öffnungs- und Reformpolitik zur aktiven Kooperation mit Westdeutschland. Ende 1990er Jahre versuchte China, sich durch den Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) in das vorwiegend vom Westen dominierte Welthandelssystem zu integrieren, nachdem bereits 1993 die Marktwirtschaft mit sozialistischer Prägung eingeführt worden war. Ab 2004 wertete die chinesische Regierung ferner die auswärtige Kulturpolitik als Bestandteil der Außenpolitik auf, um ein positives Chinabild und die Völkerverständigung in der Welt zu fördern. Heute, zum Zeitpunkt des 40-jährigen Jubiläums, können die Beziehungen zwischen Deutschland und China -- zwei der bedeutendsten Wirtschaftsnationen -- durch kontinuierliche Bemühungen beider Seiten große Vielfalt und beachtliche Dichte mit zunehmender politischer Substanz aufweisen.
Die rasche Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und China sind vor allem dem Austausch und der Zusammenarbeit in den Bereichen von Kultur, Bildung und Wissenschaft zu verdanken. Bereits kurz nach der Gründung der Bundesrepublik legte die westdeutsche Regierung großen Wert auf den Wiederaufbau von Kulturvermittlern der Vorkriegszeit, wie zum Beispiel des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Humboldt-Stiftung. Dadurch wurde die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China in den entsprechenden Bereichen in diesen Jahren umfassend erweitert. Hinsichtlich des institutionellen Aufbaus bestehen neben den Zweigstellen des Goethe-Instituts in Beijing und Shanghai ferner Vertretungen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), verschiedenen politischen Stiftungen und Unternehmensstiftungen sowie Anlaufstellen von Hochschulen in China. Im Gegenzug hat die chinesische Seite im Jahre 2008 das Chinesische Kulturzentrum in Berlin in Betrieb genommen. Darüber hinaus haben chinesische Hochschulen in Zusammenarbeit mit deutschen Hochschulen und Kulturinstituten zwölf Konfuzius-Institute in Deutschland gegründet.
Inhaltlich haben sich die Schwerpunkte des Kulturaustausches mittlerweile auf Sprache, Bildung, zeitgenössische Kunst und Kultur und auf den Austausch über praxisorientierte Lösungen für die neuen Herausforderungen hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung in China verlagert. Dies kommt beispielsweise durch die Veranstaltungen „Deutschland und China - Gemeinsam in Bewegung" von 2007-2010 und das chinesische Kulturjahr in Deutschland mit Focus auf das moderne China unter Begleitung von mehr als 500 Kultur- und Diskussionsveranstaltungen zum Ausdruck. Gegenwärtig bestehen zwischen beiden Ländern bereits mehr als 70 Partnerschaften auf Landes-, Provinz- und Stadtebene sowie etwa 580 Partnerschaften auf Hochschulebene. Rund 30.000 chinesische Studierende halten sich zum Studium in Deutschland auf, an deutschen Hochschulen bilden sie seit Jahren die größte Gruppe ausländischer Studierender. An chinesischen Universitäten sind dagegen etwa 5.400 deutsche Studenten eingeschrieben. Darüber hinaus nehmen 76 chinesische Schulen an der vom deutschen Auswärtigen Amt ins Leben gerufenen Initiative „Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH) teil. 德语论文中德关系以上海与汉堡的友好关系为例:http://www.751com.cn/yingyu/lunwen_3867.html