Die erste Ausgabe der Grimmschen Märchen erscheint 1812 und 1815 in zwei Bänden mit bereits 156 Märchen. (Rölleke, 2004: 94) Die sogenannte „Kleine Ausgabe“, ein Teil der Sammlung, die die meisten Zaubermärchen enthält, erscheint zum ersten Mal 1825. Die Zaubermärchen sind am beliebtesten und am meisten akzeptiert im 19.Jahrhundert in Europa und Amerika. (Zipes, 1988: 15) Seit der Herausgabe der „Kleine Ausgabe“, die vornehmlich für Kinder gewählte Märchen von Wilhelm Grimm enthielt, sahen die Mütter die Grimmschen Märchen als ein wertvolles Vorlesebuch für ihre Kinder. Der Erfolg der Märchen ist also nicht nur der hervorragenden wissenschaftlichen und künstlerischen Leistung der Brüder Grimm zu verdanken, sondern auch den sozialen Gegebenheiten der damaligen Zeit. (Rölleke, 2004: 27)
2.2 Die Vorstellung der Brüder Grimm
Jacob und Wilhelm Grimm gelten als bahnbrechende Förderer der deutschen Sprache und Literatur, indem sie den Grundstein zur deutschen Germanistik gelegt haben. Dies passierte mit der Herausgabe ihrer Sammlung deutscher Kinder- und Hausmärchen im Beginn des 19. Jahrhunderts, der Beschäftigung mit Wörterbüchern sowie Grammatiken und der Sprachgeschichte.
Die Brüder Grimm wuchsen in bäuerlichen und kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Ihr Interesse an Glaube, Sitte, Brauchtum, Recht, Kultur, Sprache und vor allem den literarischen Produkten des „einfachen Volks“ , wurde zu dieser Zeit geweckt. (Rölleke, 2004: 30)
Jacob (1785) und Wilhelm (1786) Grimm wurden in Hanau geboren. Als Jacob zwölf und Wilhelm elf Jahre alt war, starb ihr Vater. Der frühe Tod des Vaters hat die Familie in finanzielle Probleme gebracht. Die Schule spielte eine grosse Rolle in der Familie Grimm. Das Studium der beiden ältesten Brüder wurde durch Unterstützung der Tante ermöglicht. Nach Privatunterricht zu Hause und dem Abschluss des Lyceums in Kassel, studierten die Brüder Jura an der Marburger Universität, wo sie die ersten deutschen und französischen Chroniken und Heldengedichte entdeckten. Ihr Professor Friedrich Carl von Savigny öffnete den Brüdern seine Privatbibliothek, in der er viele mittelalterliche Manuskripte hatte. (Kamenetsky, 1992: 9-17)
Als Jacob 20 Jahre alt war, lud Professor Savigny ihn ein, ihm als sein literarischer Rechercheassistent an die Universität in Paris zu folgen. In Paris sammelte Jacob Dokumente und Material zum deutschen Recht und den deutschen Bräuchen und war fasziniert vom Studium altdeutscher Literatur. Er schickte seinem Bruder einige Kopien und man erkennt dadurch das gemeinsame Interesse der beiden Brüder an Literatur. Wilhelm schloss sein Jurastudium in Marburg ab, wohingegen Jacob sich auf Philologie und Literatur konzentrierte. (Zipes, 1988: 4) „Was die Grimm-Brüderbesonders an der alt-deutschen Literatur faszinierte war der Glaube, dass die reinste und natürlichste Form der Kultur –diejenige, die die Gemeinschaft zusammenhält – sprachlicher Natur war und in der Vergangenheit auffindbar war“ (Ebda., S. 32) . Die Brüder fingen an, Volkserzählungen zu sammeln, um die reinste und natürlichste Form der Kultur zu finden, und es war eigentlich ein Zufall, dass sie dann die Kinder- und Hausmärchen herausgaben. Es waren am Anfang nicht die Brüder Grimm, die eine Märchenssammlung herausgeben wollten, sondern Clemens Brentano und Achim Arnim.
Erwähnenswert sind hier auch die universalen Werte der Märchen, die über viele Grenzen hinweg rezipiert wurden und nicht nur innerdeutsche Werte verkörperten. Das klassische Märchen lässt es so erscheinen, dass wir alle ein Teil einer universalen Gemeinschaft mit gemeinsamen Werten und Normen sind. In den Kinder- und Hausmärchen gibt es drei verschiedene Grundformen: Zaubermärchen, schwankhafte Erzählungen und lehrhafte Erzählungen. 德语论文《格林童话》中狐狸与猫的动物形象(4):http://www.751com.cn/yingyu/lunwen_17658.html