2.2 Zusammenhang zwischen S. Zweigs Reisen und Komposition dieser Novelle
Stefan Zweig hat schon mit 24 Jahren Afrika bereist. Er macht sich oft auf den Weg nach den neuen Sachen. Dank seiner Reisen hat S. Zweig viel Exotisches erlebt, was seinen Horizont erweiterte und der Komposition seiner belletristischen Werke beiträgte. Romain Rolland, ein guter Freund von Stefan Zweig, hat in seinem Vorwort zur französischen Ausgabe von S. Zweigs Werk - Amok geschrieben, „Immer ist er [Stefan Zweig] auf Reisen, alle Gebiete der Kultur durchstreift er, stets beobachtend und notierend, seine persönlichsten Werke schreibt er auf flüchtiger Rast in irgendeinem Hotelzimmer.“
Schreiben und Komponieren stehen im Zusammenhang mit den Erlebnissen des Autors. Die Erfahrungen und die Erinnerungen, die der Autor im allgemeinen Leben bekommt, bilden Basis für die Konzeption der Gestaltung. Laut ZHANG Yan, man kann die Spur der wirklichen Erlebnisse und der Erinnerungen an das Vergangene jedes Autors in seinen Werken herausfinden. Nach der belletristischen und künstlerischen Bearbeitung vom Verfasser lassen sich diese Faktoren in die Komposition integrieren.
In der Novelle Die Reise in die Vergangenheit beginnt die Geschichte bzw. die Reise beider Hauptfiguren am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main. Die Hauptfiguren wollen mit dem Nachtzug eine Reise nach Heidelberg machen, dann geschieht fast die ganze Erzählung in Form von Rückblende im Coupé des Zuges. Der Protagonist Ludwig gerät in seine Erinnerungen im Coupé: er musste wegen des Dienstes nach Mexiko reisen und mindestens für zwei Jahre dort arbeiten. Warum taucht dieses Land als ein wichtiger Ort in dieser Novelle auf? Bevor diese Frage tiefgehend erörtert wird, lässt sich zunächst ein Blick auf die Tabelle unten werfen.
Zweigs große Reisen & Aufenthalte
REISELAND ANZAHL ZEIT
Afrika ● 1905
Belgien ●● 1902/14
Deutschland ●●● 1902-03/12/27
England ●●●●●● 1904/06/33/34/36/39
Frankreich ●●●●● 1900/04/25/31/40
Indien ● 1908-1909
Italien ● 1930
Mittel-Südamerika ●●● 1911/36/40/41-42
Schweiz ●●● 1917/18/34
Sowejetunion ● 1928
Spanien/Portugal ●● 1905
USA ●●●●● 1911/35/38/40/41
Schon im Jahr 1911 hat Stefan Zweig die USA und Mittel-Südamerika besucht, dann hat er auch vielmals durch Deutschland gereist, deshalb ist es festzustellen, dass die Wahl der Orte in dieser Novelle mit den S. Zweigs Reisen unmittelbar zu tun hat. In der Novelle konnte der männliche Hauptfigur Ludwig erst nach dem 1. Weltkrieg von Mexiko nach Deutschland zurückkehren, was sehr ähnlich wie S. Zweigs Erlebnisse war, dass Stefan Zweig erst nach dem 1. Weltkrieg vom Ausland nach Österreich bzw. nach Salzburg zurückkehren konnte. Außerdem fuhr Stefan Zweig gerne mit dem Zug, als er Reisen und Exkursionen machte. Gerade wurde fast diese ganze Geschichte in einem Zug im Rahmen der Rückblende erzählt.
Der Zielort [Heidelberg] der Reise in dieser Erzählung spielt auch eine wichtige Rolle, weil einerseits diese kleine schöne Stadt ein Symbol für Romantik ist, und viele Liebesgeschichten führen hier auf; andererseits gibt es hier Heidelberger Schlossruine, die eine Andeutung für das Ende dieser Reise versteckt. Zudem hat der berühmte deutsche Dichter Hörderlin hier lebenslang gewohnt, Stefan Zweig hatte diese Erzählung gerade zu der Zeit konzipiert, in der er an seinem Hörderlin-Aufsatz arbeitete, „zu Studienzwecken plante Zweig, auch die Hörderlinlandschaft in [Baden]- Württemberg zu besuchen.“ Deshalb sollte Stefan Zweig in dieser Zeit die Stadt Heidelberg besucht haben, somit die Szene in Heidelberg im hinteren Teil dieser Novelle auftaucht. Man kann durch diese Ähnlichkeiten annehmen, dass die Erlebnisse des Protagonisten in dieser Novelle eine Silhouette von S. Zweigs Erlebnissen sein könnten.
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