Ich hoffe, dass meine Arbeit nicht nur einen Überblick in die deutsche Homonymie bietet, sondern auch dazu beitragen kann, als Hypothesen zu weiteren Untersuchungen anzuregen. Die Ergebnisse sollten sich durch umfangreichere Untersuchungen beweisen, korrigieren, ergänzen und relativieren lassen.
2 Allgemeines über Untersuchungsgegenstand
In diesem Kapitel wird etwas Allgemeines über Homonymie vermittelt, dabei wird ein umfassender Vergleich zwischen Homonymie und Polysemie gezogen.
2.1 Definition von Homonymie
Eine prägnante Definition von Homonymie lässt sich von Linguisten nicht feststellen. Es wird z.B. in den folgenden Zeilen präsentiert, wie Homonymie bzw. Homonym auf unterschiedliche Weise definiert wird.
Homonymie: lexikalische Mehrdeutigkeit, die nicht auf einen gemeinsamen Bedeutungskern zurückgeführt werden kann (Meibauer, 2007:351).
Ein Homonym ist ein Lexem, das für verschiedene Begriffe steht, also mehrere unterschiedliche Bedeutungen hat. Umgangssprachlich auch bekannt als ‚Teekesselchen‘. Das Gegenteil eines Homonyms ist das Synonym, bei dem [...] unterschiedliche Bezeichnungen für den selben Begriff verwendet werden (张,2011:143).
Homonym ist ein Wort, welches mit einem anderen gleich lautet und geschrieben wird. [...] Aristoteles erläutert Homonymie in seiner Kategorienschrift folgendermaßen: „Zwei Dinge sind homonym, wenn sie dieselbe Bezeichnung und verschiedene Definitionen aufweisen.“ (PUT, 2006:6)
Ich halte die obigen drei Definitionen für unvollkommen und meiner Meinung nach soll eine treffende Definition von Homonymie mindestens zwei Perspektiven beinhalten. Einerseits soll die Gleichheit der lautlichen und (oder) graphischen Form hervorgehoben werden und andererseits ist die Verschiedenheit und Selbständigkeit der Einzelbedeutungen von Homonymen betonenswert. Zusammenfassend kann man sagen, dass Homonyme bestimmte Lexeme sind, die mit einem anderen gleich lauten und geschrieben werden und zugleich für verschiedene Begriffe stehen, die nicht auf einen gemeinsamen Bedeutungskern zurückgeführt werden können. Solche lexikalische Mehrdeutigkeit nennt man Homonymie.
2.2 Untersuchungsmethode
Die wichtigste Forschungsmethode ist die Korpusbildung von Homonymen. Ich habe nämlich den linguistischen Theorien und Methoden gemäß eine Menge von Homonymen gesammelt. Bei der Auswahl der Homonyme habe ich mich synthetischer Methoden bedient. In synchronischer Hinsicht sollen die Homonyme sowohl in Duden als auch in Langenscheidt zweimal aufgelistet werden und in diachronischer Hinsicht sind die ausgewählten homonymischen Lexeme bezüglich ihrer Herkunft bzw. Etymologie zu überprüfen.
2.3 Vergleich zwischen Homonymie und Polysemie
Polysemie, oft Homonymie gegenübergestellt, ist ein guter Blickwinkel, unter dem man Homonymie eingehend erörtern kann. In diesem Teil werden Homonymie und Polysemie miteinander verglichen.
2.3.1 Homonymie
Homonymie bezieht sich auf lexikalische Mehrdeutigkeit, die nicht auf einen gemeinsamen Bedeutungskern zurückgeführt werden kann (siehe Meibauer, 2007:351).
Der Begriff Homonymie ist ein Gegenbegriff zur Synonymie: bei der Homonymie steht derselbe sprachliche Ausdruck für verschiedene Begriffe, ganz umgekehrt werden bei der Synonymie unterschiedliche Bezeichnungen für denselben Begriff verwendet (siehe 张,2011:143).
Homonymie kann entweder die Lautform oder die Schriftform angehen: Homographe sind Lexeme mit der gleichen schriftlichen Form, z.B. übersetzen – übersezten, das Kredit – der Kredit. Lexeme der selben Lautform nennt man Homophone, z.B. Mahl – Mal, Stadt – Statt. Es gibt aber auch Wörter, die zu den beiden Typen gehören, z.B. die Bank (Geldinstitut) – die Bank (Sitzgelegenheit), die Steuer (Abgabe) – das Steuer (Lenkvorrichtung). In diesem Fall spricht man von reinen Homonymen. Hier soll man besonders beachten, dass sich die „reine Homonymie“ nicht auf eine 100-prozentige Übereinstimmung der Lexemform bezieht. Denn die deutschen Substantive, anders als die englischen, verfügen sowohl über ein Genus-System als auch verschiedene Pluralformen (vgl. 魏,2011:35). Trotz Verschiedenheit des Genus und der Pluralform sind das Steuer – die Steuer, das Tau – der Tau, die Kiefer – der Kiefer immer noch den Homonymen zuzuordnen.
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