Wichtig ist der Wechsel zwischen Beschreibung durch den auktorialen Erzähler und Dialoge durch die Figuren. Er ist gut darin, durch Dialoge die Charakteristik, die Psyche, die Stellung und die Ansicht der Romanfiguren darzustellen. Der Dialog in vielfältigen Erscheinungsformen ist ein wichtiges Strukturelement aller späten Romane Fontanes. In diesem Roman Effi Breist kann man zahlreiche Dialoge finden. Darin steht nicht nur die Gespräche zwischen Effi und ihre Eltern, sondern auch Effi und andere, z. B. Innstetten, Crampas, Hertha und Bertha und so weiter.
Die Dialoge dienen dazu, die spätere Entwicklung anzudeuten, den Vorgang wiederzugeben und die Charaktere der Figuren zu zeichnen. Die direkte Personenrede kann als Mittel zum äußeren und inneren Aufbau des Erzähltextes funktionieren. Das bedeutet, dass die Personenrede sich trotz des Anscheins ihrer Eigentätigkeit in unmittelbarer Abhängigkeit von dem Erzähler befindet, der doch mit seiner Entscheidungüber den Einsatz der Personenrede und deren thematische Bezüge einen wesentlichen Einfluss auf die Struktur des Erzählten ausübt. Andererseits können in der direkten Personenrede wiederum Berichte, Beschreibungen, Reflexionen und dergleichen enthalten sein.
3 Das Werk Effi Briest
3.1 Inhaltsangabe von Effi Briest
Der Roman Effi Briest von Theodor Fontane aus dem Jahr 1896 spielt in Kessin, Hinterpommern, und handelt von der jungen Effi Briest, die ihren Ehemann betrügt und daraufhin von ihrer Familie verstoßen wird. Anschließend stirbt sie an ihrem zerbrochenen Herzen.
Effi Briest wächst in einer wohlhabenden und angesehenen Familie in einem Herrenhaus in Hohen-Cremmen auf. Eines Tages empfangen ihre Eltern Besuch des Barons von Innstetten, der Landrat in Hinterpommern ist und in seiner Jugend Effis Mutter verehrte. Effis Mutter sieht die Möglichkeit, ihre Tochter gut zu verheiraten und so kommt es noch am selben Tag zu der Verlobung von Effi und dem Baron. Obwohl dieser weit über zwanzig Jahre älter ist als Effi, lässt sich diese auf die Hochzeit ein.
Nach der Hochzeitsreise lässt sich das Ehepaar im hinterpommerschen Kessin nieder. Effi bewundert ihr neues Heim zunächst. Es ist ein stattliches großes Anwesen, das Effi gerne wohnlicher gestalten möchte. Auch die Stadt mit all den Anwohnern, die teilweise aus fernen Ländern kommen, faszinieren Effi. Sie freundet sich sehr schnell mit dem Apotheker Gieshübler an, der sich mit seiner aufgeschlossenen Art sehr von dem biederen Rest der Anwohner unterscheidet.
Als ihr Ehemann zu einem Treffen mit dem Reichskanzler Bismarck reist, fühlt Effi sich allein. Ihr Heimweh überkommt sie und sie wird von Albträumen geplagt. In einem ihrer Träume wird Effi von einem seltsamen Chinesen heimgesucht, den sie im Laufe der Zeit auch durch das große verlassene Haus spuken sieht. Als sie Innstetten nach dessen Heimkehr von dem Traum erzählt und wünscht umzuziehen, kommt es zum ersten Streit zwischen den Eheleuten. Der Baron hat kein Verständnis für seine Frau und lässt die Sorgen seiner Frau außer Acht.
Effi wird schwanger und im Sommer kommt ihre Tochter Annie auf die Welt. Effi stellt das Hausmädchen Roswitha ein, die ihr nicht mehr von der Seite weicht. Im selben Jahr trifft der Landwehrbezirkskommandeur Major von Crampas mit seiner Familie in Kessin ein. Die Familie Innstetten freundet sich schnell mit den Crampas an. Es herrscht ein harmonisches Verhältnis zwischen allen. Effi fühlt sich mit der Zeit jedoch immer mehr von dem stattlichen Major angezogen. Bei einer Schlittenfahrt können sie und der Major einander nicht mehr widerstehen und es kommt zu einem Kuss zwischen den beiden.
Innstetten bekommt in der Zwischenzeit eine Stellung in Berlin und die Familie zieht um. Effi ist froh über den Umzug. So kommt sie los von dem Major und von der Einsamkeit in Kessin. In Berlin blüht sie richtig auf und nimmt immer mehr am gesellschaftlichen Leben der Stadt teil. Sie wird sogar zu einer der Ehrendamen um Kaiser Wilhelm und dessen Frau.